HörTableau von Thomas Beutel und Christoph Korn Eine Produktion des Süddeutschen Rundfunks, Hörspiel, 1995
Text : Thomas Beutel Komposition, Gitarre : Christoph Korn Stimme, Drumcomputer : Oliver Augst
Das HörTableau umkreist das Transitthema einer Warte- und Durchgangs-situation, wie sie der Bahnhof mit seinen Massenbewegungen, Warenangeboten, Orientierungs- Problemen und Perspektivenwechseln bietet. Aus dem Blickwinkel eines Angestellten wird das Großstadterleben und die damit verbundene Wahrnehmung von innerer und äußerer Wirklichkeit in einem in seinen auratischen Bezügen ausgeleuchteten Wort- Klanggefüge thematisiert.
Das Ergebnis war eine konzentrierte Stunde, in der der Transit von Satz zu Klang eine beredte Atmosphäre schuf, die bedeutsam machte, was wir in jenem oft frequentierten Nutzraum am Ein- und Ausgang der Städte kaum einmal wahrnehmen.
Frankfurter Rundschau
lento&urban
Christoph Korn
FTF 014
Für Gitarre und zwei delays aufgenommen am 30./31.5.97, FTF-Studio/Frankfurt Dauer: 15:18 min keine overdubs, außer Grillen samples EA 4/97 „neue musik im buecherturm“/Offenbach „lento&urban“ sollte leise gehört werden
„lento&urban“ refers to William Forsythe’s „Quintett“
Preis € 12–
[…] Begeistert von William Forsythe’s „Quintett“ machte sich der Frankfurter Gitarrist Christoph Korn daran, mit einer Komposition „die Langsamkeit zu entdecken“.
Heraus kam ein Stück von merkwürdiger Schönheit: Wurzeln in Minimal Music (jedoch ohne deren oft fragwürdige Hektik), variiert, transformiert und moduliert „lento&urban“ zwei simple Melodiefolgen.
Das Stück „für Gitarre und zwei delays“ hat den nordischen Charme einer ECM-Produktion mit Terje Rypdal, geht aber in seiner Reduktion noch viel weiter: die Pausen sind doppelt so lang wie das Spiel des Gitarristen, die beiden Delays schaffen in ihren einschichtigen „loops“ (Endlosschleifen) eine meditative, fast sakrale Atmosphähre. „lento&urban“ erzwingt 15 Minuten und 18 Sekunden Zuhören, das wie eine halbstündige Labsal wirkt.